JGA-Idee: Im Tütü Kloppe kassieren

Es geht los. Jüngst wurde ich einer Aktion Zeuge, die zwar nicht ganz so bizarr anmutend war, man aber in der Tat nicht alle Tage miterleben darf. Obwohl. Je mehr ich die ganze Nummer Revue passieren lassen, was in diesem Moment passiert, desto bizarrer fühlt es sich eigentlich an. Mag wohl daran liegen, dass man sich – wenn auch ungewollt – dann doch irgendwie in das Opfer hineinversetzen muss. Sei es auch nur, um der eigenen Schadenfreude freies Geleit zu geben.

Junggesellenabschied – Light

Ich mache es kurz und knapp. Der Junge war mit Tütü und Perücke unterwegs und musste, in eindeutigen Posen am Straßenrand fristend, vorbeifahrende Autos zum Halten bringen. Ihr wisst schon. Genaugenommen musste er höchstwahrscheinlich noch so einige andere Dinge erleiden, aber ich durfte nun leider nur diese welche Sache beobachten. Egal. Also, Autos anhalten. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sollten es derer drei sein, wobei Modell und Farbe scheinbar keine tragende Rolle spielten. Und um das gleich mal abzukürzen: Ja, hat er geschafft. Das Ganze klingt auf den ersten Blick nämlich vielleicht etwas schwieriger, als es ist. Denn der Umstand, dass der Straßenwinkel, an dem sich besagtes Szenario abspielte, nicht unbedingt eines Straßenwinkels anmutete, an dem der Durchschnitts-Kunde Frauen (oder auch Männer) in Perücke und Tütü erwartet, machte die Nummer natürlich etwas leichter. So bringt man nämlich zumindest die zum Halten, die den Unernst der Lage erkennen und sich – auch oder gerade unter diesen Umständen – für keinen Spaß zu schade sind. Wobei ich jetzt natürlich nicht ausschließen kann, dass einer derer, die letztendlich angehalten haben, vielleicht doch anderes im Schilde führte. Falls so, kam es jedenfalls zu keiner Einigung. Die Aufgabe also zusammengefasst: Grundsätzlich trägt der zu verabschiedende Junggeselle während des gesamten Junggesellenabschieds Perücke und Tütü und eine Aufgabe besteht darin, in eindeutigen Posen am Straßenrand drei Autos zum Anhalten zu bewegen. Punkt.


Tipp zwischendurch: Hier gibt’s tolle Tütüs!


Junggesellenabschied – Extended

So. Das war jetzt bewusst kurz gehalten. Denn mir ist natürlich längst klar, dass die ganze Nummer nichts für Euch ist. Ihr könnt mehr ab. Ihr schleppt Euren zu verabschiedenden Junggesellen natürlich in eine richtige Nutten-Meile. Mit Tütü und rothaariger Perücke. Was nun passiert, ist schwer vorhersehbar, gibt dem Junggesellenabschied aber eben gerade deswegen den individuellen Touch. Was für jeden JGA das Ziel sein sollte. Ein möglicher Ablauf wäre zum Beispiel, dass er sich erst mal ordentlich Kloppe von den Platzhirschen abholt, seine Geldbörse aushändigt und anschließend optimaler Weise von der Polizei einkassiert wird. Da er in der U-Haft immer noch Perücke und Tütü trägt, ist erneute Kloppe nicht nur die logische Konsequenz, sondern auch absolut gerechtfertigt. Aber aller guten Dinge sind ja drei. Nachdem Ihr Euren Kumpel aus der U-Haft abgeholt habt, geht es also wieder zurück zur Nutten-Meile. Dieses Mal trägt er sein normales Outfit und bringt die Sache zu Ende. Er sucht die Dame, die ihm zu Beginn vermöbelt hat, wird sich über den Preis nicht einig und fragt sie stattdessen, wo denn die kleine Rothaarige hin ist, die da vorhin noch so frohlockend gestanden hat. Wie auch immer dieses Szenario ausgeht, es ist in jedem Falle ein guter Auftakt für den Junggesellenabschied. Denn jetzt ist für den (Noch-) Junggesellen die richtige Basis dafür geschaffen, Leid auszustrahlen – was zu einem authentischen Junggesellenabschied einfach dazu gehört. In diesem Sinne: Viel Spaß – aber ich übernehme keinerlei Haftung.