Von der Besessenheit mit dem Brautkleid – Teil 1

Junggesellinnenabschied Kostüm Braut

Eines der beliebtesten Accessoires für den Junggesellinnenabschied ist ohne Frage eine Schleier für die Junggesellin. Doch warum?

Man mag denken, dass die Junggesellin in naher Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Schleier tragen wird. Aber aus irgend einem Grund scheint der Brautschleier am Tag der Tage nicht auszureichen. Nein, am Junggesellinnenabschied muss auch noch ein weißes Spitzentüchlein auf den Kopf, um verkleidet als Braut den Abschied vom Junggesellinnen-Dasein zu zelebrieren.

Woher kommt diese Besessenheit des weiblichen Geschlechts mit dem Thema Hochzeit und Hochzeitskleid, dass ein Brautschleier am Hochzeitstag nicht ausreicht? Schon im Kindergarten sind die ersten Anzeichen dieser Obsession zu sehen. Wie viele verschüchterte Jungs wurden schon in früher Kindheit gezwungen, in damals noch unschuldigen Rollenspielen, den Bräutigam zu miemen. Und warum? Ganz einfach, weil die sozial weiert entwickelten Mädchen schon in Kindesalter den Wunsch nach Ehe und Familien haben, mag der allwissende Hobbypsychologe erklären. Quatsch! Der einzige Grund ist, dass Mädchen sich als Braut verkleiden möchten. Mit einem lagen weißen Nachthemd und einer Tischdecke auf dem Kopf zwingen die kleinen Junggesellinnen ahnungslose Jungs den Bräutigam zu spielen. Doch irgendwann kommt die Zeit, in der die Jungs nicht mehr mitspielen. Liegt es am aufblühenden Selbstbewusstsein? Oder daran, dass sie den Mädchen ab einem bestimmten Alter zumindest körperlich überlegen sind? Oder ist es die Erkenntnis, dass, egal wie fest die kleinen Junggesellinnen versprechen, danach bestimmt mit ihnen Auto zu spielen, sie dieses Versprechen nie einlösen? Über die Antwort lässt sich streiten. Fakt ist, dass die arme kleine Junggesellin nun alleine da stehen, im langen Nachthemd der Oma mit einem Handtuch auf dem Kopf. Aus geträumt scheint der Traum vom Braut-Sein.

Aber die kleinen Junggesellinnen müssen nicht lange auf ihren Hochzeitstraum verzichten, denn zum Glück ist die Spielzeugindustrie schon zur Stelle. Mattel und Co. haben der kleinen Junggesellin in die traurigen Augen gesehen und sofort einen Weg gefunden, ihren Hochzeitswunsch zu befriedigen – in Form der wohl vollbusigsten Plastikpuppe, die die Welt je gesehen hat. So manche Eltern werden sich nach dem Kauf des zehnten Hochzeitskleides für die Barbie Puppe ihres Töchterchens wohl gefragt haben, wie viele Brautkleider diese verdammte Puppe noch braucht und wann sie endlich diesen Strohkopf Ken ehelicht, damit der Wahnsinn ein Ende hat. Doch trotz unzähliger Brautkleider ist Barbie immer noch Junggesellin und wird es wohl auch noch lange bleiben, denn es gibt noch so viele Brautkleider, die sie noch nicht an ihrem anatomisch-unmöglichen Plastikkörper gespürt hat. Dies merkt bald auch unsere kleine Junggesellin und verliert, zusammen mit der Zahnspange und Pubertätspickeln, auch das Interesse an diesem vollbusigen Plastikflittchen. Doch den Wunsch, sich als Braut zu verkleiden, den verliert sie nicht….

TO BE CONTINUED